KMUs - zu sparsam für echte Digitalisierung
Das Institut für Mittelstandsforschung warnt: Kleine und mittlere Unternehmen schließen ihre Digitalisierungslücke im Vergleich zu großen Unternehmen noch immer nicht. Das hat vor allem zwei Gründe.
Der Widerspruch ist groß: In hübschen Reden am Sonntag bestätigen Manager kleiner und mittelgroßer Unternehmen im gewerblichen Sektor, wie entscheidend ihr digitaler Reifegrad für die Wettbewerbsfähigkeit ist. Von Montag bis Freitag handelt die Mehrheit aber nicht danach. Das ergibt jedenfalls eine Studie des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung.
Die Wissenschaftler suchten nach den Gründen. Der erste lautet: Es ist zu mühsam, weil auf allen Unternehmensebenen Veränderungen vorangetrieben werden müssen. Die befragten Unternehmensleitungen empfinden die organisatorischen Veränderungen, die mit der digitalen Vernetzung einhergehen, als besonders herausfordernd. Dazu gehören beispielsweise neue Aufgabenbereiche für Beschäftigte, oder auch anspruchsvollere Tätigkeiten, für die eine höhere Qualifikation erforderlich ist. Dadurch, aber auch durch den sich verschärfenden Fachkräftemangel, werden Weiterbildungsmaßnahmen in KMU zukünftig aber erst recht wichtiger. Doch um die ist es schon jetzt – auch das ergab die Studie – im deutschen Mittelstand nicht gut bestellt. Die Wissenschaftler verzeichnen einen deutlichen Rückgang bei den Weiterbildungen in Richtung Informations- und Kommunikationstechnologie. Kleine und mittelgroße Unternehmen beschäftigen zudem seltener entsprechende Fachkräfte.
Zu knickrig für den Fortschritt?
Der zweite Grund für die Schwäche der Digitalisierung: Es rechnet sich vermeintlich nicht. Industrie 4.0 als die vollständig vernetzte Fabrik ist für die Mehrheit der gewerblichen KMU kein explizit anzustrebendes Ziel. Stattdessen gehen die Unternehmen überwiegend konservativ vor. Man könnte auch sagen: zögerlich. Denn sie investieren erst, wenn der daraus resultierende Nutzen klar ersichtlich ist und die Erträge die Investitionskosten in absehbarer Zeit übersteigen werden.
Die kaufmännische Logik führt aber dazu, dass mehrheitlich in ausgereifte Vernetzungstechnologien investiert wird. Die Bonner Wissenschaftler warnen: Da der monetäre Nutzen von Zukunftstechnologien, etwa Künstlicher Intelligenz, zum Investitionszeitpunkt kaum abzuschätzen ist, nutzen KMU solche neueren Technologien nur in einem geringen Maß.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau untersuchte die Finanzierungsbereitschaft der deutschen Unternehmen im Herbst 2021 genauer. Sie bestätigt die Aussagen der Bonner Wissenschaftler: „Der internationale Vergleich zeigt, dass Deutschland bei den Investitionen in Informationstechnologien gegenüber anderen großen, hochentwickelten Ländern, wie die USA, Frankreich oder das Vereinigte Königreich, deutlich zurückliegt. Deutschland rangiert bei der Anwendung digitaler Technologien in der Wirtschaft im EU-Vergleich bestenfalls im Mittelfeld.“
Um bei den IT-Investitionen bezogen auf das BIP zu diesen Ländern aufzuschließen, müssten sie auf das Doppelte bis Dreifache steigen. Übertragen auf die Digitalisierungsausgaben im Mittelstand – wie sie im KfW-Mittelstandspanel erfasst werden – bedeute dies eine Steigerung von aktuell rund 18 Milliarden auf 35 bis 50 Milliarden Euro.
Die KfW ist besorgt: Die Unternehmen unterschätzten die Wechselwirkungen zwischen Digitalisierung und der Innovationstätigkeit. Neue Technologien ermöglichten innovative Produkte und Dienstleistungen, Effizienzsteigerungen, neue Formen der Interaktion mit Kunden und Geschäftspartnern und beschleunigen Innovationszyklen.
Dabei ist guter Rat nicht immer teuer. Den bietet beispielsweise die Initiative “Mittelstand-Digital”. Sie unterhält deutschlandweit mehr als 25 staatlich geförderte Kompetenzzentren, die kleinen und mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetriebe anbieterneutrale Weiterbildungsangebote anbieten.
(Quelle: www.marktundmittelstand.de)
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